Ein Erfahrungsbericht zur Aufstellungsarbeit: Schwere Krankheit

Als ich meine erste Familienaufstellung bei Christiane Hoffmann gerade beginnen wollte, erfasste mich plötzlich heftiges Schluchzen. „Warum heulscht’n jetzt?“, fragte Christiane ganz ruhig und ernst. Sie ahnte wohl, dass es dabei um ein anderes Thema ging als ich dachte.

Damals befand ich mich in einer verzwickten Situation: Anfang dreißig, war ich seit mehreren Jahren mit meinem Studium zurückgeblieben, um meinem Mann beizustehen, der schwer erkrankt war.

Während er sich in den Jahren der Krankheit zu dem wundervollsten Menschen entwickelte, den ich kannte, wurde ich immer unzufriedener mit meinem eigenen Leben, fand aber auch nicht den Absprung, um selbst voranzukommen. Ich fühlte, dass ich mich hinter seinem „schweren Los“ auch versteckte und dass ich keinen Mut hatte, das Nest zu verlassen. Die Nachwende-Gesellschaft machte es mir auch nicht leicht, ich fühlte mich ungewollt in diesem Land, obwohl ich von den liebsten Menschen umgeben war. Was tun?

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